Samstag, 7. Mai 2011

Endlich fertig - Umbau Rennrad zum Triathlonrad

Ein Triathlon besteht ja bekanntlich aus drei Disziplinen: Schwimmen, Radfahren und Laufen. Beim Laufen hält sich die Menge der Ausrüstung ja in Grenzen (wobei man sich auch hier ausspinnen kann). Im wesentlichen Schuhe und Kleidung. Beim Schwimmen und Radfahren sieht das aber schon ganz anders aus. Bei diesen zwei Disziplinen hat die Ausrüstung einen massiven Effekt auf die Leistung. Bei einem Wettkampf über die Langdistanz ist das Radfahren die Disziplin die am meisten Zeit braucht - 180km wollen ja erst mal geradelt werden. Dementsprechend ist auch klar wo der Trainingsschwerpunkt liegt und auf welche Ausrüstung am meisten Augenmerk gelegt werden sollte - das Rad... Zuerst ein paar wichtige Details zum Thema Radfahren und Triathlon und anschließend der Umbau meines Rennrades zum Tri-Rad.

Da ein normaler Triathlon auf der regulären Straße gefahren wird (gibt natürlich auch andere), sollte es auch ein Straßenrad sein. Fragt sich nur was für eines. Immerhin gibt es doch wesentliche Unterschiede zwischen einem Triathlonrad und einem Rennrad. Die wesentlichen Unterschiede sind die Geometrie, der Lenkeraufbau, Schaltung, Sattel und ganz wichtig die Aerodynamik der verwendeten Bauteile.

Aerodynamik: Die ist beim Triathlon etwas essentielles. Denn bei den meisten Wettkämpfen herrscht Windschattenverbot. In der Praxis bedeutet das, dass man immer einen gewissen Abstand zu seinem Vordermann einhalten muss. Der Abstand ist so groß, dass man nicht in den Genuss des Wind-schattenvorteils kommt. Daher liegt ein großes Augenmerk darauf, möglichst aerodynamisch zu sein. Den größten Einfluss hat auf die Aerodynamik hat die Sitzposition. Daher sind Tri-Räder mit Lenkeraufsätzen bestückt auf die sich der Fahrer "drauflegen" kann. Für die Praxis bedeutet das, dass die Stirnfläche verkleinert wird und man dadurch aerodynamischer ist. Dann gehts natürlich weiter - es gibt inzwischen Rahmen mit aerodynamischen Profil. Felgen mit Aerodynamischen Profil, aerodynamische Trinkflaschen, aerodynamische Zeitfahrhelme, etc. Hier setzt nur mehr der Geldbeutel Grenzen...

Geometrie: Ein reguläres Rennrad hat einen spitzeren Sitzwinken und andere Längen beim Ober- und Steuerrohr. Das heißt, dass der Sattel mehr in Richtung Hinterrad positioniert ist. Dadruch liegt der Schwerpunkt weiter hinten und das Rad ist insgesamt wendiger, weil sich das Gewicht besser auf dem Rad verteilt. Beim Triathlon liegt man aber auf dem Lenkeraufsatz und dann muss auch der Sattel wieder weiter nach vorne, um auch in dieser Position anständig stizen zu können. Das Rad wird daruch zwar kopflastiger zu fahren, erlaubt aber insgesamt höhrere Geschwindigkeiten bzw. es wird weniger Energie für die selbe Geschwindigkeit aufgewendet. Nachteil dieser vorgeschobenen Position ist die schlechtere Kraftentwicklung bei Anstiegen denn es fehlt der Druck auf dem Hinterrad.

Sattel und Lenker: Der Sattel ist beim Triathlon besser gepolstert als beim herkömmlichen Rennrad. Das kommt ebenfalls von der "liegenden" Sitzpositon und hilft, dass bei längeren Fahrten in der Leistengegend nix einschläft. Neben Bremsen und Schaltung sind die Extensions das wichtigste am Lenker und zuständig für die Aerodynamik.

Aerodynamisches Zubehör: Hier gibts natürlich allerlei nützliches und hilfreiches - Laufräder mit Aerodynamischem Profil, schlanke Trinkflaschen, aerodynamische Helme... etc. Wie schon geschrieben, hier setzt nur mehr der Geldbeutel Grenzen.

Umbau vom Rennrad zu Triathlonrad: Da ich bisher noch kein ausschließliches Straßenrad hatte, wars Zeit, eines anzuschaffen. Und da kommt schon die Frage - reines Tri-Rad oder Rennrad und dieses dann umbauen. Die Entscheidung viel auf ein Rennrad als Basis und dieses dann für Triathlon modifizieren. Grund hierfür ist, dass ich dann auch künftig an normalen Straßenradrennen teilnehmen kann und kein zweites Rad brauche. Nach langem Suchen ist die Entscheidung auf ein Cube Agree SL gefallen. Alu Rahmen mit Shimano Ultegra Ausstattung (3-fach Kurbel) und Easton Aero-Laufräder. Solide Basis. Die Schaltung sieht zwar mehr nach Mountainbike aus, die Übersetzung hilft aber ungemein, wenns an den Berg geht. Alu-Rahmen deshalb, weil Carbon einfach zu anfällig ist. Und ich geh nicht gerade schonend mit meinem Material um. Der Originallenker ist drauf gelieben und um einen Syntace C3-Aufsatz erweitert worden. Den originalen Vorbau habe ich gegen einen kürzen, höhenverstellbaren Vorbau ausgetauscht um kompakter auf dem Rad sitzen zu können. Die originale Sattelstütze ist einer nach vorne gekröpften Sattelstütze von Profile Design (Fast Forward Alu) gewichen und als Sattel kommt jetzt ein Selle Italia Signo T1 zum Zug.

Alles in allem ist es richtig nettes Rad geworden und geht auch ab wie Sau und macht richtig Spass zu fahren... Sehr schön. Es wird zwar nie ein echtes Tri-Rad werden, erfüllt seinen Zweck aber auf jeden Fall. Nachdem nun auch die letzten Einstellarbeiten erledigt sind können die Kilometer kommen.

On the road again...