…war das Finish des
Ironman 70.3 (1,9km/90km/21,1km) am Sonntag in Rapperswil. Denn nach meiner mäßigen Leistung auf der
verkürzten Mitteldistanz in Lindau vor 3 Wochen war ich doch relativ geknickt
und habe die Teilnahme beim Ironman Austria innerlich etwas in Frage gestellt.
Denn in Klagenfurt ist die Strecke 3x so lang und hat auch massig Höhenmeter im
Gepäck. Und wenn ich mir in Lindau schon so schwer tue, wie soll´s denn erst in
Klagenfurt werden?
Aus diesem Grund kam mir
der IM 70.3 in Rapperswil gerade recht. Eigentlich wär für diesen Tag eine
heimische Sprintdistanz geplant gewesen. Spontan habe ich diese aber gegen die
Mitteldistanz in der Schweiz eingetauscht. Und die Entscheidung war vermutlich
die Richtige.
Sonntag 4 Uhr war
Tagwache, kurzes Frühstück und ab nach Bregenz meinen Vereinskollegen Andi abholen.
Gemeinsam ging´s dann direkt nach Rapperswil. Die Startunterlagen hatte Andi
dankenswerterweise bereits 2 Tage zuvor abgeholt. Somit mussten wir uns nur
mehr um den Check In vom Bike kümmern. Alles ist bei einem Ironman eine Nummer größer, besser organisiert, spaßiger - So ein Wettkampf hat richtigen Eventcharakter. Like It. Kaum war die Wechselzone eingerichtet kam
auch schon das erste Gewitter. Lieber jetzt als später auf der Radstrecke. Die
zwei Stunden bis zum Start waren dann schnell überbrückt. Ein wenig über die
Expo schlendern, nochmal alles kontrollieren, geschätzte 17x für ein paar
Tropfen (Angst-)pinkeln, nochmals die Muskeln lockern, aufwärmen, den Pro´s zuschauen,
etc.
Um 9:40Uhr´s dann
soweit. Startschuss für meine Gruppe. Mein erster IM Start. War das geil. Alle
Anspannung war ab diesem Moment weg. Meinen Schwimmrhytmus hab ich zwar schon
gefunden, aber so ein Massenstart ist halt doch was anderes als einsam seine Bahnen ziehen. Vor allem haperts
noch mit der Orientiertung im offenen Wasser. Eigentlich waren 1,9km zu
schwimmen. Tatsächlich war ich aber 2,1km am Weg, weil ich mich verschwommen
habe!! Zum Glück hat sich dann kurz vor dem Ausstieg auch noch mein linker
Oberschenkel verkrampft wodurch ich weitere Zeit verloren habe. 34min sind ok
fürs schwimmen. Bin zufrieden. Krämpfe beim schwimmen hab ich interessanterweise
nur im Wettkampf – nie im Training. Dementsprechend spaßig war dann auch der
Weg in den Wechselzone. Es ist halt schon irgendwie peinlich, sich vor
hunderten Zuschauern hinzustellen um den
Fuß zu dehnen. Dann doch lieber durchbeißen bis zur Wechselzone und dort in
Ruhe… Halt wieder wertvolle Minuten verloren. Der Umstieg auf´s Rad war dann
super. Hab mich sofort wohlgefühlt. Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen und die Strecke war am auftrocknen. Ab km 10 ist dann sogar
die Sonne rausgekommen. Mit Ausnahme von einem kurzen Schockmoment bei der
ersten Labestation (beinahe Sturz beim
Annehmen der Verpflegung) verlief der Rest super. Guter Rhythmus in den
Anstiegen, schöne Abfahrten, passendes Tempo in der Ebene. Wenn jetzt mein
Gewicht noch weiter sinkt, krieg ich auch ein akzeptables Tempo in den
Anstiegen hin, weil Zeit verliere ich eigentlich nur in den Anstiegen. Dort dann aber massiv. Da merk
ich dann schon jedes Kilo zu viel. Nach gut 3h kam dann der letzte Wechsel – ab
auf die Laufstrecke. Die ersten 1-2 km sind irgendwie immer die schlimmsten.
Danach war ich auch hier wieder in meinem Rhythmus. Herzlichen Dank an dieser Stelle
noch an die Physiotherapie Kreispunkt, die meinen rechten Knöchel
wieder gerichtet haben nachdem ich mir den am Mittwoch beim Abschlusslauf 2x aufs
schlimmste umgeknickt hatte. Mit Ausnahme vom "Durchgehen" der Labestationen zum
essen und trinken konnte ich den abschließenden Halbmarathon relativ gut
durchlaufen. 2:06h sind nach 90km radfahren für mich sicher ok. Insgesamt habe
ich nach 5:56:53h überglücklich das Finish erreicht. Jetzt bin ich auch ein Teil
der (Half)Ironman-familie.
Für mich war dieser
ungeplante Wettkampf eine super Sache. Ich habe wieder massig
Erfahrungen für Klagenfurt mitnehmen können. Vor allem ist auch wieder das
Gefühl zurückgekehrt, dass ich dem Ironman Austria gewachsen bin. Vielleicht
nicht so schnell wie ich erhofft habe, aber dass ich es schaffen kann!
Denn wenn ich etwas in
Rapperswil wirklich gelernt habe, dann dass bei so langen Wettkämpfen der Kopf
zu einem entscheiden Faktor wird….
In diesem Sinne,
Anything is possible!
Euer Schmott