Dienstag, 15. Mai 2012

Die Grenzen erkennen (und akzeptieren)...


Sonntag 13.05 – zum einen Muttertag, zum anderen BMW Unterberger Triathlon in Lindau. Ein Wettkampf über eine verkürzte Mitteldistanz (2km Schwimmen / 60km Radfahren / 15km Laufen). Für mich ein wichtiger Formtest auf dem Weg Richtung Ironman Austria. Erklärtes Ziel war, Form, Material und Verpflegung unter Wettkampfbedingungen zu testen und eine solide Gesamtzeit deutlich unter 4h zu erreichen…

Pünktlich um 9Uhr fiel der Startschuss. Leider nicht wie geplant im Bodensee sondern im Eichwald Strandbad. Obwohl ein Schwimmen im See möglich gewesen wäre, war der DTU die Wassertemperatur wohl doch zu niedrig und das Schwimmen wurde kurzerhand ins Becken verlegt. Schnell habe ich die Führung auf meiner Bahn übernommen und den Schwimmsplit im ersten Viertel des Teilnehmerfeldes beendet. Solide Leistung. Wechsel und Umstellung vom Wasser aufs Rad waren ebenfalls ok. Auf dem Rad hab ich dann auch relativ schnell meinen Rhythmus gefunden. Nur mit dem Rhythmus kam auch die Ernüchterung… Ich habe definitiv ordentlich Dampf in den Beinen, doch die (noch) überschüssigen Pfunde fordern einfach ihren Tribut. Denn auch diese überschüssige Masse will beschleunigt und über den Asphalt bewegt werden. Und jedes Kilo Gewicht kostet entsprechend Energie bzw. verringert bei gleichem Einsatz die effektive Endgeschwindigkeit. Ich war sicherlich nicht langsam am Weg, aber kein Vergleich zu „trainierten“ Athleten die bei annähernd gleicher Größe rund 25kg weniger wiegen wie ich... In der Ebene konnte ich ja noch recht ordentlich mithalten, aber auf den wenigen Steigungen der Strecke wurde ich gnadenlos überholt. Und ich sage euch, das Ego ist ein Schwein! Anstelle der Konzentration auf mich selber, hab ich meine Pacingvorgaben über Bord geworfen (schwerer Fehler) und versucht so gut wie möglich mitzuhalten. Dass ich dabei über meinen Verhältnissen gefahren bin muss ich nicht extra erwähnen. 20% zu viel Einsatz hinterlassen einfach ihre Spuren. Quasi eine Fahrt auf Kredit und die Quittung habe ich dann leidvoll auf der anschließenden Laufstrecke präsentiert bekommen. Die ersten 7km waren noch ok und ich relativ zufrieden mit meiner Pace, doch ab der Hälfte der Laufstrecke wurde mir immer übler und Gehpausen die Folge. Klarer Fall von Überzocken. 

Nach gut 3:38h habe ich dann das Ziel erreicht. Vom Prinzip her habe ich meine in mich selber gesetzten Ziele voll erreicht und bin soweit auch zufrieden. Nur den Weg zum Finish hab ich mir anders vorgestellt…

Fazit und Lektionen – Material und Verpflegung passt. Die Konzentration muss aber auf mir bleiben und gefahren wird nur mehr innerhalb meiner Möglichkeiten! Pacing heißt das Zauberwort. Dann klappts auch mit der Laufstrecke. Jetzt noch 15kg weniger Schwimmreifenmaterial, dann kann auch ich mitmischen!

Aber garantiert nicht gerade eine "verpatze" Generalprobe eine hervorragende Premiere?

In diesem Sinn, alles Gute.
Euer Schmott