Montag, 6. Juni 2011

Beware of the "Froschman"

Equipment die dreihundertsechsundzwanzigste... Und wieder ein neues Teil zu Hause! Bin ja nur froh, dass meine Lady so verständnisvoll ist und schon länger keine Fragen mehr zu meinen Konsumgewohnheiten stellt. Speziell dann nicht, wenn es um meine Hobbys geht :-)

Wie das Bild unschwer erkennen lässt, handelt es sich um einen Wetsuit oder zu deutsch einen Neoprenanzug. Aber nicht irgendeinen Neo, sondern ein spezieller Neo für Schwimmer muss es sein! Die sind im Gegensatz zu Neo´s für Taucher oder Surfer dünner, flexibler und enganliegender geschnitten. Das lässt sich auch unschwer erkennen, denn noch zeichnen sich diverse Rumkugeln unvorteilhaft in der Bauchgegend ab :-) Könnte aber vielleicht auch davon kommen, dass ich den Neo schon in Größe "Wunschgewicht" gekauft habe. Sei´s drum, ich arbeite ja noch an meiner Form. Ein Grund mehr am Ball zu bleiben.

Für was benötigt man denn einen Wetsuit bzw. Neo? Natürlich zum schwimmen. Aber für was genau? Ein Grund ist sicher der Kälteschutz, wobei das bei den sommerlichen Temperaturen heimischer Badeseen sicher weniger eine Rolle spielt. Dieser Faktor kommt eher beim schwimmen im offenen Meer oder ähnlichen Gewässern zum tragen. Viel wichtiger ist wohl der Auftrieb den so ein Anzug bietet und natürlich die verbesserten Gleiteigenschaften im Wasser.

Zum Auftrieb ist zu sagen, dass in dem verarbeiteten Neopren Gasbläschen sind sind und dass diese Gasbläschen den Auftrieb des Schwimmers erhöhen. Durch den erhöhten Auftrieb braucht der Schwimmer, in dem Fall ich, weniger Kraft um sich an der Oberfläche zu halten. Großes Plus, weil jedes Watt an eingesparter Energie steht in weiterer Folge auf dem Rad bzw. beim laufen noch zur Verfügung. Sehr schön! Im optimalen Fall verbessert sich durch den zusätzlichen Auftrieb auch noch die Wasserlage, was die Energiebilanz weiter aufbessert. Auf diesem Bild (aufgenommen im heimischen Gartenteich) kann man schön erkennen, dass der Auftrieb des Anzugs einen ähnlichen Effekt hat, wie das Baden im toten Meer. Hat was von schweben...

Zu den verbesserten Gleiteigenschaften ist zu sagen, dass das Neopren, besser gesagt die darauf aufgebrachte Beschichtung den Wasserwiderstand verringert und somit weiter Energie eingespart werden kann. Wasser ist ja ein ungleich dichteres Medium als Luft und entsprechend mehr Energie muss rein für die Überwindung des Wasserwiderstandes verwendet werden. Zum Vergleich - Weltklasseläufer haben eine Effizienz von rund 90 - 95%. Das bedeutet, Weltklasseläufer können rund 90 - 95% der investierten Energie in effektiven Vortrieb umsetzen. Der Luftwiderstand macht aber beim laufen fast nichts aus. Im Gegensatz dazu haben Weltklasse-schwimmer "nur" eine Effizienz von ca. 10%. Sprich lediglich 10% der investierten Energie gehen in den Vortrieb. Der Rest wird für die Überwindung des Wasserwiderstandes benötigt. Wenn man bedenkt, dass zwischen einem Weltklasseatlethen und einem Anfänger wie mir ein Effizienzunterschied von sicher 40-60%  herrscht, kann man sich vorstellen wie viel Potential hier noch versteckt ist.

Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass das A und O immer noch eine saubere Schwimmtechnik ist. Und an der will natürlich weiter gefeilt werden. Wie das Schwimmen mit Neo ist weiß ich noch nicht. Kann ich anhand der Erfahrungen im Gartenteich bisher nur erahnen. Hat dort aber schon massig Spaß gemacht. Demnächst geht´s mit dem Neo in den Bodensee - "open water swimming"  wie es so schön heißt. Bin schon gespannt... stay tuned.